Ostern 2016

Ostern 2016

Ostern 2016

# Schaukasten

Ostern 2016

Oh du fröhliche Osterzeit – da hängt eine Glasplatte mitten im Schaukasten, umrahmt von 4 Birkenstämmen, der grasgrüne (Kunst-)rasen, auf dem einige Notenblätter verstreut liegen, vermittelt eine Vorahnung von Frühling. Auf der Glasplatte steht in großen Lettern:

O du fröhliche, O du selige,
gnadenbringende Osterzeit!
Welt liegt in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue Dich Christenheit.


Nanu, das ging doch anders. Das bekannteste protestantische Weihnachtslied – als Osterlied? Die erste Strophe einfach umgedichtet? Mit ganz wenigen Worten: „Welt ging verloren, Christ ist geboren“ heißt es im Original und natürlich Weihnachts- statt Osterzeit.

Erstaunlicherweise gibt es ganz wenige bekannte Osterlieder. „Christ ist erstanden, von der Marter alle“, EG 99, ist vermutlich noch das, was den meisten zuerst einfällt. Und wirklich fröhlich sind die Osterlieder alle nicht, von Tod, Opfer für unsere Sünden ist die Rede, vom Feind und Teufel, Hölle und Krieg. Und natürlich von der Auferstehung, aber auch die setzt ja erst mal den Tod voraus. Offenbar lässt das grausige Kreuzesgeschehen trotz guten Ausgangs keine fröhlichen Lieder zu, die Osterlieder sind eher feierlich und damit dem Ernst der Situation und dem höchsten Fest der Christenheit angemessen.

Umso schöner der Gedanke „O Du fröhliche“ an Ostern zu singen.

Ostern ist das eigentlich größere und wichtigere Freudenfest. Die Geburt Jesu war ja nur der Anfang. Vollendet wurde sein Leben und Werk am Kreuz und in seiner Auferstehung. Und damit hat er die in Banden liegende Welt, gefangen in ihren Gedanken, Sorgen und dem von ihr selbst verursachten Bösen frei gemacht. Er hat uns mit Gott versöhnt und uns einen Ausweg aus Verstrickung und Schuld gewiesen. Wir müssen diesem Weg nur trauen, vertrauen auf die unergründliche Gnade Gottes, die wir doch so oft nicht zu verdienen scheinen, ja die wir gar nicht annehmen wollen. Und doch überwindet Gottes Licht immer wieder das Dunkel um uns herum, so wie die Frühlingssonne den Winter.

Also aller Grund zum Jubeln:

Freue dich, freue dich Christenheit!

Maren Topf-Schleuning .

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