02/07/2024 0 Kommentare
Unser Schaukasten zu Pfingsten: Grüss Gott - Ich werde mitten unter/in euch wohnen, 3. Mose, 26,11
Unser Schaukasten zu Pfingsten: Grüss Gott - Ich werde mitten unter/in euch wohnen, 3. Mose, 26,11
# Schaukasten
Unser Schaukasten zu Pfingsten: Grüss Gott - Ich werde mitten unter/in euch wohnen, 3. Mose, 26,11
- Grüss Gott - Ich werde mitten unter/in euch wohnen, 3. Mose, 26,11
Das sind die beiden Schriftzüge des diesjährigen Pfingstschaukastens. Das muss man erst einmal zusammenbringen. …
Der Hintergrund ist leuchtendrot - der fachkundige Laie stellt sogleich den Bezug zur liturgischen Farbe für Pfingsten her. Darüber spiegeln sich der blauweiße Himmel und das junge Grün der Kastanien auf dem Zeltinger Platz. Ebenso unbeabsichtigt wie unvermeidlich, aber doch schön und passend zum Pfingstfest. Im Kasten hängen 18 ganz verschiedene Fotografien von Menschen:
Alte, junge, Kinder, schwarze, weiße, eine indianische Mutter mit Kind im Rucksack, ein Liebespaar, ein anderes Paar, festlich gekleidete in Zylinder und Frack, im Trainingsanzug, halbnackt, in farbenfrohen Trachten, in einfachen, einfarbigen Kleidern, Behinderte, in der Mitte ein Embryo. Menschen aller coleur, aller Altersstufen, aller sozialer Schichten, aller Entwicklungsstadien also.
Die Fotografien sind auf dekorative Geschenktüten aufgeklebt. Und auf den unten stehenden Tüten sind jeweils die Worte geschrieben:
Ich werde/ mitten/ in und unter/ euch/ wohnen/ spricht/ Gott / 3. Mose, 26,11
Was sollen denn die Tüten bedeuten, habe ich nachgefragt?
Also die Fotografien stammen von Kalendern von Brot für die Welt und aus den nicht verkauften Kalendern werden bunte Geschenktüten hergestellt, die dann en miniature wieder die Portraitfotos aus den Kalendern zeigen.
Und die Tüten bedeuten: Gott steckt in jedem Menschen.
Genial. Das ist doch die Pfingstbotschaft: Gott hat mit seinem Atem die Welt erschaffen, und somit jeden einzelnen Menschen. Gottes Geist steckt in jedem von uns. Wir sind alle seine geliebten Kinder - ausnahmslos. Vom Embryo bis zum alten Mann, Menschen jeder Hautfarbe, jeder sozialen Schicht, jeder sexuellen Orientierung.
Wir alle sind seine Kinder und er will mitten unter uns sein. Er will uns täglich grüßen. Wenn wir einen anderen Menschen begrüßen, begrüßen wir auch Gott in ihm. Denn er will unter uns wohnen. Was für einen Zusage. Er hat uns geschaffen und er lässt uns nicht allein. Er ist in jedem von uns gegenwärtig.
Und wirklich in jedem. In den Menschen aller Kontinente, das ist geradezu Gemeingut geworden. Das tut ja auch nicht weh, die sind ja in der Regel weit weg…..Auch in den Schwulen und Lesben, auch diese Erkenntnis dringt immer mehr ins Bewusstsein und zumindest für jüngere ist das selbstverständlich geworden. Gleiches gilt für die Inklusion von geistig und körperlich Behinderten. Aber Gott begegnet uns auch im alkoholkranken Obdachlosen. Das ist vielleicht am schwersten zu akzeptieren, weil am nächsten und häufigsten zu beobachten. Die haben doch selbst schuld…., warum müssen sie dauernd trinken….
Aber auch sie sind Gottes geliebte Kinder. Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan, sagt Jesus. Und selbst darin liegt schon eine Wertung. Menschen sind einfach anders, nicht jeder muss eine bürgerliche Existenz haben. Auf der Straße gibt es vielleicht mehr Mitmenschlichkeit als im reichen Vorort. Wer will das sagen und entscheiden? Künstlerisch begabte, aber mittellose Menschen haben andere Wertesysteme und sind vielleicht oft glücklicher als wir? Alle Menschen, ausnahmslos alle sind Gottes Kinder. Wir sind alle gleich vor Gott. Daraus kann sich eine Haltung zu andere Menschen entwickeln, die zugegebenermaßen eingeübt werden muss. Aber es lohnt sich. Man macht dann viele andere, neue Erfahrungen, die man nie gemacht hätte, hätte man die „Blase“ des heilen Vororts nie verlassen.
Das Schaukastenteam wünscht Ihnen Offenheit und Mut, Gottes Pfingstgeist zu entdecken.
Maren Topf-Schleuning
Kommentare