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„Sturmsonate“ - Klavierabend mit Anton Bondarenko

MAI
29

„Sturmsonate“ - Klavierabend mit Anton Bondarenko


Datum Montag, 29. Mai 2023, 18:00 - 20:00 Uhr
Standort Gemeindesaal der Kirchengemeinde Frohnau, Zeltinger Platz 18, 13465 Berlin
Mitwirkende
Anton Bondarenko
Preis
Eintritt frei - Spende erbeten
„Sturmsonate“ - Klavierabend mit Anton Bondarenko

Wir haben großes Glück, dass einer der besten Nachwuchspianisten der Ukraine, der zwanzigjährige Anton Bondarenko, am Pfingstmontag in unserem Saal einen veritablen Klavierabend geben wird. Unser Bechsteinflügel wird dabei erneut voll zur Geltung kommen. Herr Bondarenko spielt neben einer Neukomposition Schumanns „Carnaval“, op. 9 und Beethovens berühmte Klaviersonate op. 31, Nr. 2 in d-Moll „Der Sturm“.

Anton Bondarenko, der in Dnipro und zuvor in Saporischja studiert hat, hat zahlreiche 1. Preise in internationalen Klavierwettbewerben gewonnen. Noch im Januar 2022 hat er Rachmaninows 2. Klavierkonzert mit dem Sinfonieorchester von Dnipropetrowsk als Solist aufgeführt.

Beethovens Sturmsonate steht als einzige der 32 Sonaten (ohne Zählung der Jugendwerke) in der Tonart d-Moll. Sie hat nur drei Sätze, die alle ausnahmslos leise beginnen und enden. Ihr Anfang erklingt wie eine Einleitung, vor allem durch die harmonische Labilität der ersten Takte. Ein arpeggierter, darin langsam aufsteigender Dreiklang im Legato kontrastiert mit einem Allegro-Teil mit entgegengesetzt geführten Stimmen. Das Thema entsteht und ist nicht etwa ein fertig abgeschlossenes Gebilde. Erst nach 20 Takten erwächst es deutlicher aus einem gebrochenen Dreiklang, wird aber sogleich fortgeführt. In der drängenden Bewegung des ersten Satzes gewähren nur die wiederholten Largo-Einschübe mit ihren Akkordbrechungen kleine Ruhepausen. Kurz vor der Reprise erliebt sich aus diesem Akkord zweimal ein Rezitativ, das hinter einem Pedalschleier “wie aus weiter Ferne klagend, ertönen muss” (Czerny). Hier ist die Musik Ausdruck der menschlichen Stimme: einstimmig wird sie “con espressione e semplice” vom Klavier gesungen. Die “sprechende” Ausdrucksintensität an dieser Stelle verweist bereits auf Beethovens Spätstil. Das langsame Arpeggio – entscheidendes Strukturmoment des ersten Satzes – eröffnet auch den zweiten, diesmal jedoch mit anderem Klangcharakter. Nach dem “düsteren” ersten Satz, erscheint das Adagio heiter. Das dialektische Verhältnis von Akkord und Melodie, von Statik und Bewegung wird zu Beginn deutlich. Eine Kantilene mit abwechslungsreichem Figurationswerk liebt sich von tremolierenden Paukenbässen ab. Der Satz ist von zweiteiliger Form (Exposition, Reprise) mit weiträumiger Coda. Als Schlusssatz fungiert ein tänzerisches Allegretto, kontrastarm durch ostinate Bewegung der durchlaufenden Sechzehntelnotorik, das mit dem ersten Satz durch ein hervorgehobenes Arpeggio-Motiv verbunden ist. Angeblich sei Beethoven zu diesem Satz angeregt worden, “als er einst einen Reiter an seinem Fenster vorbeigaloppieren sah” (Czerny). 

Herr Bondarenko verzichtet auf seine Gage und möchte das Konzert als Benefizkonzert der Hilfsorganisation „SOS Ukraine“ e.V. widmen. Für diese Organisation bitten wir an dem Abend um großzüge Spenden.  

Spendenkonto: "SOS Ukraine" e.V.

IBAN: DE45 2826 2254 1106 0830 08

www.sos-ukraine.de

Jörg Walter